Power-Getränk

Rote Bete-KWass

Kwass und die Rote Bete

Kwas oder Kwass, was soviel bedeutet wie „saurer Trunk“ oder „Gegorenes“ kommt ursprünglich aus Osteuropa und ist dort ein seit Jahrhunderten mit Hilfe der Fermentation gebrautes sehr beliebtes, traditionelles Erfrischungsgetränk. Es gibt einige unterschiedliche Kwas-Arten, wobei die bekanntesten wohl der Brottrunk (Russischer Kwass) und der Rote Bete-Kwass sind. Ersterer entsteht durch die Fermentation von altem, getrockneten Brot, z.B. Roggenbrot mit Wasser, Sauerteig oder Hefe und weiteren Zutaten wie Honig oder Zucker und der Rote-Bete Kwas mit Hilfe der Salzlake- Methode.

Die Rote Bete eine Powerknolle

Die Rote Bete ist eine unserer gesündesten heimischen Gemüsesorten. Sie enthält den roten Pflanzenfarbstoff Betanin. Er verleiht ihr die Farbe, kann die Zellen im menschlichen Organismus als Antioxidans vor Zellschäden schützen und Entzündungsprozesse verringern und stärkt zudem die körpereigenen Abwehrkräfte, was zusätzlich durch Vitamin C unterstützt wird. Aber damit nicht genug: Zusätzlich wird durch die Inhaltsstoffe sowohl die Funktion von der Leber als auch von der Galle stimuliert und damit die Entgiftung und Reinigung des Körpers unterstützt. Weitere Inhaltsstoffe wie Eisen, B-Vitamine und Folsäure regen die Blutbildung an.  Die rote Power-Knolle ist reich an Ballaststoffen, wie dem Inulin. Es reguliert den Fettstoffwechsel und die Verdauung und hilft beim Aufbau einer gesunden Darmflora.

Kwas und seine Wirkung auf den Organismus

Durch die magische Arbeit der natürlich auf der roten Bete und in unserer Umgebung vorkommenden Mikroben entsteht ein spritziges Getränk, das nicht nur den roten Pflanzenstoff der Knolle enthält, sondern auch ihre weiteren Inhaltsstoffe. Hinzu kommen die von den Mikroben (u.a. MilchsäureBakterien) neu produzierten, z.B. Vitamin B 12, organische Säuren wie Milchsäure und Enzyme. So kann er den Stoffwechsel ankurbeln, das Immunsystem und die Verdauung unterstützen, antibakteriell, erfrischend und vitalisieren wirken und unser allgemeines Wohlbefinden steigern. Die enthaltenen Mikroben unterstützen unser Mikrobiom in seiner Vielfalt und Tätigkeit bei regelmäßigen Verzehr.

Rote Bete zu einem gesunden Getränk fermentiert.

Wilde Fermente & die Milchsäuregärung

Der Fermentationsprozess verläuft in mehreren Phasen:

Zu Beginn der Fermentation sind vorwiegend aerobe Mikroorganismen, d.h. unterschiedliche Bakterienstämme, Hefen und Schimmelpilze aktiv. Verschiedene Prozesse wie der Abbau von noch vorhandenem Sauerstoff und die Verstoffwechselung von  Zucker zu Milchsäure, Alkohol, Essigsäure und CO2 sowie  die Entstehung von Aromastoffen laufen ab. Gleichzeitig wird das Wachstum der am Anfang in geringer Menge vorhandenen anaeroben Milchsäurebakterien durch die Temperatur, den Salzgehalt und die entstehenden anaeroben Bedingungen gefördert. Es entwickelt sich zudem Kohlensäure, was nach 1-2 Tagen am Blubbern im Glas sichtbar wird: Viele Bläschen steigen zwischen dem Gemüse auf und sind an der Oberfläche unterwegs. Zudem steht das CO2 auch als schützende Gasschicht im Glas über der Oberfläche des Fermentes. Damit hat die Konservierung begonnen. Mit steigendem Säuregehalt (abnehmendem pH-Wert) wird die CO2-Entwicklung und das Wachstum der säureempfindlichen Mikroorganismen eingestellt (nach etwa einer Woche bei 18-22° C Raumtemperatur) und andere säuretolerante Milchsäurebakterien übernehmen die Gärung bis zu ihrem Ende.

Kwas ansetzen

EQUIPMENT

  • ein Fermentationsgefäß 
  • eine luftdurchlässige Abdeckung  (Mulltuch, Passiertuch, Küchenkrepp) 
  • ein Löffel

ZUTATEN FÜR DIE FERMENTATION

  • 3-4 Rote Bete-Knollen (je nach Größe)
  • 2 %ige Salzlake

HERSTELLUNG

  • Die Rote Bete waschen, schälen und in kleine Würfel schneiden. 
  • Dann in das Fermentationgefäß geben. Es sollte mindestens zur Hälfte, maximal 2/3 mit der Roten Bete gefüllt sein.
  • Nun mit der Salzlake auffüllen. Dabei ca.3 cm Raum bis zum unteren Gefäßrand für die Gasbildung frei lassen.
  • Anschließend das Gefäß verschließen und den Ansatz 5-7 bei Raumtemperatur fermentieren, bis sich an der Oberfläche Bläschen oder sogar Schaum bilden.
  • Danach 3-4 Wochen an einem kühlen, dunklen Ort oder im Kühlschrank zur Weiterfermentation lagern.
  • Nach dieser Zeit den Kwas durch ein Sieb abseihen und trinken oder in Bügelflaschen abgefüllt im Kühlschrank lagern. Er hält dort mehrere Wochen.

TIPPS

  • Dem Ansatz können auch Gewürze wie Lorbeer, Ingwer, Piment, Wacholder oder wenn man es asiatisch mag Zitronengras und Kaffirlimettenblätter zur Geschmacksverfeinerung hinzugefügt werden.
  • Durch den Zusatz einer Starterkultur wie Molke, Lake, Sauerkrautsaft verkürzt sich die Fermentationszeit und so kann bereits nach 5-7 Tagen der Geschmack geprüft werden.
  • Die Rote Bete-Stückchen können noch 1-2 Mal wieder verwendet werden. Dazu das Glas einfach wieder mit 2%iger Lake auffüllen. Außerdem lassen sie sich auch sehr gut in Smoothies, Müslis und weiteren Speisen verwenden.
  • Der Kwass kann auch mit der gleichen Menge gekochter Roter Bete hergestellt werden. Dann fermentiert er schneller (7-10 Tage). Allerdings stehen durch den Kochvorgang nicht mehr so viele Mikroorganismen zur Verfügung.
  • Sollte der Kwass zu stark sein, kann man ihn ohne weiteres mit Wasser verdünnen.

 

Die Kraft der Natur.

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Rote Bete mit Schale fotografiert

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