Hülsenfrüchte Wissenswertes Kleine Kraftpakete
Hülsenfrüchte 1x1
Was sind Hülsenfrüchte?
Botanisch gesehen ist die Hülsenfrucht eine Fruchtform und zwar die Streufrucht von Pflanzen aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Leguminosae), von denen mittlerweile mehr als 20000 Arten erforscht sind. Aus den Blüten dieser Pflanzen entwickeln sich Hülsenfrüchte. Sie bestehen aus einem länglichen, geschlossenen Fruchtblatt – der Hülse – in der die Samen heranreifen. Sind sie reif und samt der Hülse getrocknet, springt diese auf und die Samen werden verstreut.
Kraftpakete mit Tradition
Seit tausenden von Jahren werden Hülsenfrüchte kultiviert und zählen zu den wichtigsten und ältesten Kulturpflanzen mit einer Weltproduktion von mehr als 150 Mill. Tonnen pro Jahr. Ihr Ursprung wird in Afrika, Asien, Südamerika vermutet, wo vor allem Bohnen Grundnahrungsmittel sind. Einige werden frisch als komplette Frucht verarbeitet z. B. Buschbohnen, Zuckerschoten; von anderen verwertet man nur die getrockneten Samen, z.B. Linsen, Bohnen, Erbsen. Diese können ohne Bedenken jahrelang gelagert werden.
Hülsenfrüchte – ein gesundes Nahrungsmittel
Sie sind sehr schmackhaft, vielseitig verwendbar (süß oder herzhaft), bis auf wenige fettarm und sie sind reich an vielen wertvollen und gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Hülsenfrüchte enthalten Vitamine (Vitamin B1, Folsäure), Mineralstoffe und Spurenelemente (Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink, Eisen, Phosphor) und vor allem Proteine und Ballaststoffe (z.B. resistente Stärke). Der Eiweißgehalt ist höher als der von den meisten Gemüsesorten, Getreiden oder Quinoa. Außerdem enthalten sie essentielle Aminosäuren wie Lysin, welche sonst vor allem in tierischen Proteinquellen vorkommen. So sind sie eine wertvolle Alternative zu tierischem Eiweiß und in der Kombination mit den Ballaststoffen sind sie nicht nur langanhaltend sättigend, sondern liefern uns jede Menge Energie.
Reich an gesunden Fetten sind Erdnüsse und Sojabohnen. Sie zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren aus, weshalb aus diesen Hülsenfrüchten tolle Pflanzenöle gewonnen werden.
Für unseren Darm sind Hülsenfrüchte ideal, denn als Präbiotika sind sie eine gute natürliche Nahrungsquelle für die Darmbakterien. Sie helfen so die Darmflora aufzubauen und die Verdauung zu regulieren.
Hülsenfrüchte in Kombination mit bestimmten Kräutern und Gewürzen
In vielen Ländern werden Gerichten aus oder mit Hülsenfrüchten bestimmte Kräuter und Gewürze beigegeben. Und das hat bestimmte Gründe: Zum einen dient es der Geschmacksverfeinerung, aber vorrangig dient die Zugabe dazu, die Verdaulichkeit der Speisen zu erhöhen und Blähungen zu vermeiden.
Gleichzeitig erhöhen sie die gesundheitliche Wirkung der Speisen.
Verwendet werden dazu z.B. Bohnenkraut, Majoran, Oregano, Galgant, Ingwer, Fenchel, Kümmel, Kreuzkümmel, Koriander.
Die Vielfalt der Hülsenfrüchte
Es gibt viele unterschiedliche Hülsenfrüchte, die sich in Form, Farbe und Herkunft unterscheiden. Oft ist es nicht einfach diese zuzuordnen. Dabei soll die folgende Liste helfen:
Linsen: Rote Linsen (auch Masoor-Dal), gelbe Linsen (auch Toor-Dal), Grüne Linsen (z.B. Puy-Linsen), Schwarze Linsen (auch Belugalinsen oder Urad- Dal), Braune Linsen (z.B. Tellerlinsen, Berglinsen)
Bohnen: Kidneybohnen, Adzukibohnen (auch Asuki oder rote Sojabohne), Weiße Bohnen (auch Perlbohnen), Pintobohnen (auch Wachtelbohnen), Schwarze Bohnen (auch Black Turtle), Mungobohnen (auch Mung-Dal-Bohnen), Dicke Bohnen (auch Sau- oder Ackerbohnen), Feuerbohnen (auch Käfer-, Prunk- und arabische Bohnen), Buschbohnen (auch Schnittbohnen, grüne Bohnen)
Erbsen: Zuckererbsen (auch Kefe, Kaiserschoten), Straucherbsen (auch Erbsenbohnen), grüne oder gelbe Palerbsen.
Kichererbsen: Sie werden auch Felderbse oder Römischer Kicher genannt. Diese schon in der Steinzeit bekannten Früchte sind nicht mit den Erbsen verwandt und ihr Name hat auch nichts mit Kichern zu tun. Er stammt vom lat. „cicer“= Erbse ab. Es gibt zwei Sorten: Desi und Kabuli
Interessant ist auch, welche bekannten kleinen und großen Pflanzen außerdem zur Familie der Hülsenfrüchtler gehören:
- Lupinen, Klee, Wicken
- Sträucher wie Ginster, Goldregen, Blauregen
- Bäume wie Johannisbrotbaum, Tamarindenbaum, Robinie (auch falsche Akazie)
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