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Knoblauchsrauke.

Alliaria petiolata

Knoblauchsrauke.

Die Knoblauchsrauke ist ein in Deutschland und Europa heimisches Wildkraut, welches auch Lauchkraut, Lauchhederich, Knoblauchhederich oder “Knoblauch des Waldes” genannt wird. Sie gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) und wächst ab April in unseren Laubwäldern, an Waldrändern und –wegen, Hecken, Zäunen. Die Knoblauchsrauke liebt nährstoffreiche Böden und bevorzugt schattige Plätze.
Der Name dieses Wildkrauts ist irreführend: Sie ist unter anderem verwandt mit dem Senf und dem Hirtentäschel und trotz des Namens nicht mit dem Knoblauch. Diesen bekam sie aufgrund des prägnanten Geruchs, der beim Zerreiben oder Zerschneiden der Blätter entsteht. 
Schon vor ca. 5000 Jahren wurde diese Wildkraut als Gewürz- und Heilpflanze verwendet. Für Schmetterlingsraupen und Bienen ist sie eine Futterpflanze.

Pflanzenteile und ihre Verwendung.

Als zweijährige Pflanze bildet dieser Hederich im ersten Jahr eine Blattrosette, im zweiten wächst der Stängel und es entwickeln sich die Blüten und Samen.

In der Küche werden je nach Jahreszeit unterschiedliche Pflanzenteile verwendet:

Blätter und Triebspitzen
Die Blätter werden von April bis Juni gesammelt.
Sie variieren je nach Wachstumsstadium der Pflanze in ihrer Form und Größe.  Als Blattrosette sind sie bodennah, nierenförmig, dunkelgrün und runder als die am Stängel wachsenden. Sie erinnern an die Blätter des Gundermanns. Die im zweiten Jahr am vierkantigen Stängel wachsenden Blätter haben nach oben hin kürzere Blattstiele, sind hellgrüne, herzförmig und spitzer. Im Gegensatz zum Stängel und den Grundblättern der Blattrosette sind sie nicht behaart. Die Blätter sind am Rand gezähnt und haben einen leichten Knoblauchgeschmack und -geruch. Sie ist somit eine milde Alternative zu diesem und zum Bärlauch.
Am Besten entfalten sie ihr Aroma in Kräuterbutter, -quark oder Frischkäse, als Pesto, in Salaten mit weiteren Wildkräutern und Smoothies. Möchte man sie jedoch beim Kochen in heißen Speisen wie Gemüsegerichte, Suppen verwenden, dann sollte sie erst kurz vor dem Servieren hinzugegeben werden, denn beim Erhitzen verschwindet das Knoblaucharoma.

Blüten
Im April bis in den August bilden sich an der Spitze der Pflanze Blütenstände mit erst geschlossene Blüten, die an Brokkoliblüten erinnern. Die offenen weißen Blüten leuchten weit und sind wie die geschlossenen eine leckere und gesunde Speisendekoration.

Samenhülsen und Samen
Die unreifen, grünen und schmalen Samenhülsen können bis zu bis zu 8 cm langen werden. Sie können als ein erfrischendes, scharfes Gewürz in vielen Speisen verwendet werden – ganz oder kleingeschnitten. Ab Ende Mai sind sie zu finden.
Im reifen Zustand enthalten sie ab Juli kleine braunschwarze Samen, die sichtbar werden, sobald die reifen Hülsen aufspringen. Sie sind würzig-scharf. Daher hat die Verwendung der Samen als wilder Pfeffer eine lange Tradition. Daher tragen sie auch den Namen ”Arme Leute-Pfeffer”, denn früher war Pfeffer ein teures Gut. Zusammen mit Essig und Salz lässt sich aus ihnen eine leckere senf-ähnliche Paste herstellen.

Wurzeln
Die Wurzeln werden im Herbst oder Frühjahr im ersten Jahr geerntet. Sie erinnern in ihrem Geschmack an Meerrettich und sind fein gerieben oder fermentiert einfach köstlich.


Wildkraut Knoblauchrauke
Wildkraut Knoblauchrauke
Wildkraut Knoblauchrauke

Inhaltsstoffe und Wirkung als Heilpflanze.

Die Knoblauchsrauke ist eine alte Gewürz- und Heilpflanze, wird aber kaum noch als solche verwendet. Sie enthält ätherische Öle, Gerbstoffe, reichlich Vitamin A und C, Mineralstoffe und Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe wie Saponine und Senfölglykoside (u.a. Sinigrin). Letztere vor allem in den Samen.

Durch die Inhaltsstoffe werden ihm folgende Wirkungen zugeschrieben:

  • entzündungshemmend
  • antibakteriell
  • wundheilend
  • harntreibend
  • entschlackend
  • entgiftend
  • blutreinigend
  • verdauungsfördernd
  • Zahnfleisch stärkend

Und so findet sie traditionell Anwendung zum Beispiel bei:

  • Entschlackungs- und Entgiftungskuren im Frühjahr (Frühjahrskur)
  • Erkrankungen der Atemwege
  • Husten
  • Entzündungen im Mund-Rachenraum (Gurgelmittel)
  • Verdauungsproblemen
  • äußerlich bei Entzündungen und Insektenstichen

Wir wünschen euch viel Spaß beim Sammeln und bitte denkt immer dran:
Nur so viel Sammeln, wie ihr selber wirklich benötigt!
Eure tobenden Mikroben Gerlinde & Ricarda!

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