Der darm aus Der sicht eines Osteopathen

eine ganzheitliche BETRACHTUNG

Übersicht

Vor Jahren habe ich (Ricarda) mir beim Sport meinen Rücken „zerlegt“ und vor ca. 3 Jahren war es soweit: Mein Rücken wollte nach langem Vor-Mir-Her-Schieben nun gar nicht mehr. Auf der Suche nach Heilung/Hilfe/Unterstützung stand ich irgendwann vor Steffen. Dass das keine Standard-Behandlung wird, wurde mir glaube ich in den ersten 5 Minuten klar, als Steffen so etwas sagte wie „…am liebsten sind mir Behandlungen, bei denen der Patient arbeiten muss!“ Und bestätigt wurde meine Vermutung spätestens, als es mal mehr um meinen Bauchraum ging und mein „Entspannungs-Managment“ zur Debatte stand. In so einigen humorvollen, erkenntnisreichen und für mich manchmal harten (aber immer positiven und empathischen) Behandlungen wurden mein Beschwerden gelindert und ich habe vieles mitnehmen und lernen dürfen – nicht zuletzt wie ich damit besser umgehe. Natürlich haben wir in den Sitzungen auch über den Darm, eine darmfreundliche Ernährung und eine Dysbiose  gesprochen.
Warum der Darm bei der ganzheitlichen Betrachtung eines Patienten nicht außer Acht gelassen werden sollte, welchen Stellenwert er bei der Behandlung eines Osteopathen hat und für welche Beschwerdebilder die Ursache bei dem Verdauungsorgan liegen kann, beschreibt Steffen Giszas in diesem Artikel.

Der Darm aus der Sicht eines Osteopathen

Liebe Leserinnen, lieber Leser,

mein Name ist Steffen Giszas und ich bin Heilpraktiker und Osteopath in Fellbach. Mein Interesse am Thema Gesundheit hat sich vor allem durch den Leistungssport entwickelt. Ich war lange Zeit als Leichtathlet aktiv und habe dort hauptsächlich für den Zehnkampf trainiert. Durch immer wiederkehrende Verletzungen wurde mein Interesse am Körper geweckt. Daraufhin habe ich eine Ausbildung zum Leichtathletiktrainer und Physiotherapeuten gemacht, aber dabei ist es nicht geblieben, denn ich habe mich immer mehr dafür interessiert, wie der Körper funktioniert. So bildete ich mich zum Osteopathen weiter und beschäftigte mich zunehmend mit dem Thema Darmgesundheit. Die Erkenntnisse, die ich dabei gewonnen habe, möchte ich nun mit Ihnen teilen.

Unsere Verdauung ist durch ein ausgesprochen komplexes Organsystem gewährleistet, das durch verschiedene Einflüsse moduliert wird, und seinerseits auf viele andere Strukturen und Funktionen Einfluss nimmt. In der ganzheitlichen Sicht der Osteopathie ist es wichtig diese Zusammenhänge zu kennen und auf verschiedenste Weisen auf die einzelnen Dysfunktionen einzugehen, um die Beschwerden der Patienten zu lindern.

Symptome, die als Ursache den Darm haben, aber nur selten im Zusammenhang gesehen werden sind häufig. Im Folgenden möchten wir kurz beleuchten, was für Beschwerden von einem nicht richtig funktionierenden Darm ausgehen können.

Der Darm in der Ostheopathie

Der Darm als Grund für chronische Rückenschmerzen

Haben Sie sich schon einmal darüber nachgedacht, wie genau Ihr Dram im Bauch liegt?
Viele haben schon einmal ein Bild davon gesehen, wie ein Bauch aussieht, wenn man die Haut und Muskelschichten wegnimmt, und direkt auf die Organe schaut. Aber wie kommt es, dass der Darm im Stehen nicht einfach nach unten fällt? Die Antwort lautet: durch Faszien. Die Darmschlingen sind umhüllt von einer dünnen aber äußerst stabilen Bindegewebsschicht welche von der Rückseite der Organe als doppelblättrige Faszie nach hinten an die innere Rückenwand zieht. So fixieren viele Faszien-Fasern die einzelnen Darmabschnitte an der Rückwand. Dieses Konstrukt ist so gestaltet, dass dabei alles in Bewegung bleiben kann, und das ist wichtig: Um den Nahrungsbrei vom Eingang zum Ausgang transportieren, müssen sich die Muskelschichten im Darm nacheinander anspannen und wieder entspannen können, sonst kommt es zu Verstopfungen oder zu anderen Problemen. Ist der Darm gestört, verändern sich diese Bewegungen und können Zug auf die Faszien ausüben. Diese werden überlastet und beginnen zu schmerzen, was wir dann als Rückenschmerzen wahrnehmen.

Der Darm und Hautprobleme

Viele Organe unseres Körpers werden sowohl von medizinischen Leihen als auch von Spezialisten sehr isoliert betrachtet. Eines der eindrücklichsten Beispiele hierfür ist die Haut. Bei Hautproblemen versuchen wir primär mit Cremes und Salben, die in etwas schwereren Fällen oft mit Kortison helfen sollen, unsere Haut gesund und schön zu erhalten. Wir sprechen immer nur von Hautproblemen, ohne den Gedanken zuzulassen, dass vielleicht gar nicht die Haut selbst das Problem ist, sondern ein ganz anderes Organ. Ein etwas bekannteres Beispiel, um den Zusammenhang zu anderen Organen zu erklären, ist die Gelbsucht. Bei Neugeborenen, bei denen die Leber noch etwas Zeit braucht, um ihre Arbeit zu perfektionieren, oder bei Leberkranken können die roten Blutkörperchen nicht richtig verstoffwechselt werden. Die Folge ist ein Anstieg des Bilirubins im Blut, welches eigentlich über die Leber in den Darm geleitet wird und so ausgeschieden werden soll. Da das Bilirubin im Blut aber für den Körper giftig ist, versucht er, es auf anderem Wege auszuscheiden. Das macht er schließlich über die Haut und wir bekommen einen gelblichen Teint.
Vergleichbare Prozesse laufen immer dann ab, wenn ein Ausleitungsorgan versagt, denn immer dann versuchen die anderen, die Ausscheidung zu übernehmen. Zu diesen Organen zählen Leber, Niere, Lunge, Haut und eben der Darm. So kann es sein, dass ein gestörtes Verdauungssystem dafür verantwortlich ist, dass unsere Haut nicht so strahlt, wie wir es uns wünschen.

Depressive Verstimmungen durch ein schlechtes Bauchgefühl?

Dein Bauchgefühl sagt dir, dass hier etwas nicht stimmt? Das kann man durchaus wörtlich nehmen. Was wir zu uns nehmen, ist immer eine potenzielle Gefahrenquelle. Deshalb muss unser Verdauungssystem genau analysieren, was wir in uns aufnehmen. Dazu haben wir den Geruchs- und Geschmackssinn entwickelt. Im Idealfall signalisieren sie unserem Gehirn schon vor der Nahrungsaufnahme, was für uns schädlich ist, und wir nehmen es gar nicht erst zu uns. Durch immer mehr Zusatz- und Aromastoffe werden diese Sinne von der Industrie ausgetrickst und wir nehmen oft Dinge zu uns, die unser Körper eigentlich ablehnen würde. Zum Glück endet die Analyse nicht im Nasen-Rachen-Raum, auch unser Darm hat eine Reihe von Rezeptoren, die die Nahrung und den Gesundheitszustand unseres Verdauungstraktes überwachen. Diese Informationen werden über einen unserer wichtigsten Nerven, den Nervus Vagus, an das Gehirn weitergeleitet. Dabei werden nicht nur Informationen, sondern auch Anweisungen nach oben gesendet. So sagt unser Bauch dem Gehirn an, dass es müde werden soll, wenn wir gegessen haben – und auch der Bauch sagt uns wieder, wann es Zeit ist aktiv zu werden, weil die Verdauung jetzt soweit abgeschlossen ist. Und wenn unser Darm schlecht drauf ist, weil etwas nicht funktioniert, dann können auch depressive Phasen für unser Bewusstsein die Folge sein.

Darm, Mikrobiom & Müdigkeit

Malabsorption, ist das Fachwort dafür, dass verschiedene Substanzen nicht richtig vom Darm aufgenommen werden können. Das kann verschiedene Ursachen haben, aber häufig spielt das Mikrobiom dabei eine entscheidende Rolle. Denn die Verdauung in unserem Darm ist keineswegs nur unsere eigene Arbeit. Viele Stoffe können wir nicht selbst aufspalten und dadurch aufnehmen. Dafür brauchen wir dann unsere kleinen Helfer. Bestimmte Bakterien in unserem Darm sind auf die verschiedenen Bausteine unserer Nahrung spezialisiert und spalten diese für uns auf. Fehlen sie, kann es dazu führen, dass wir unter verschiedenen Mangelzuständen leiden.
Die Auswirkungen können sich in kleineren oder größeren Problemen äußern. Eines der häufigsten Anzeichen für einen Mangel ist Müdigkeit und Erschöpfung, aber es gibt noch viele andere Symptome, die durch einen Mangel an Nährstoffen verursacht werden können.

Therapie-Möglichkeiten

Therapie, die dann helfen kann ist genauso vielseitig wie es die Ursachen sind. Dazu gehören spezifische Therapien und Bewegung. Aber ein großer Teil dabei ist auch die Ernährung an sich. Eine ausgewogene, gemüsebasierte Ernährung kann schon äußerst viel erreichen. Dabei besonders hervorzuheben sind sicher Lebensmittel, die auch einen positiven Einfluss auf die Darmflora haben, sogenannte Pro- und Präbiotika. Solche Lebensmittel sind vor allem jene die fermentiert und ballaststoffreich sind. So können Gerlinde und Ricarda über ein gesundes Mikrobiom im Darm positiven Einfluss auf viele Ihrer Erkrankungen nehmen.

Oder ihr besucht Steffen Giszas einfach in seiner Praxis in Fellbach!

Osteopathie in Fellbach

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