DARMGESUNDE KÜCHE
Waffeln
Waffeln — unsere große Liebe und ein perfekter Stullenersatz
Waffeln sind ein sehr beliebtes, schnell herzustellendes Gebäck. Man benötigt nur ein paar Zutaten wie Mehl, Zucker, Butter, Eier, verrührt sie gut miteinander zu einem glatten Teig, gibt diesen portionsweise in ein Waffeleisen und fertig ist ein Gebäck, dessen besonderer Duft einen egal welchen Alters magisch anzieht. Ob dick oder dünn oder rund und eckig ausgebacken, hergestellt werden sie alle auf die gleiche Art und Weise: unter Hitzeeinwirkung zwischen zwei miteinander verbundenen Platten, zwischen denen sich einen Zwischenraum befindet, in dem der eingefüllte Teig gebacken wird – früher über dem Feuer, heute elektrisch.
Die Waffel und ihre Geschichte
Die genaue Herkunft der Waffel ist bis heute noch nicht völlig geklärt, ebenso wie die Entstehung der Waffeleisen. Die Waffel gehört zu den ältesten Gebäcksorten Europas und wurde schon im 9. Jahrhundert in Frankreich und Belgien gebacken. Dabei handelte es sich vermutlich um die Produktion der kirchlichen Hostien, die in Klöstern ausgeübt wurde und aus der sich die bekannte Waffelherstellung entwickelte. Im 13. Jahrhundert entstand in Frankreich gar eine eigene Waffelbäcker-Zunft. Von diesen Ländern aus trat die Waffel dann ihren Siegeszug an und wurde zu einem in vielen Ländern beliebten Gebäck in unterschiedlicher Zubereitung.
In Schweden hat sie ihren eigenen Tag, den nationalen Waffeltag,“Våffeldagen“, am 25. März. Und in den USA wird jedes Jahr am 24. August der Waffeltag gefeiert. Dort wurde sie im 17. Jahrhundert von niederländischen Siedlern eingeführt.
Und die Waffeleisen – vom Zangenwaffeleisen zum Vollautomat
Die ältesten im 7. Jahrhundert in Norwegen in Gräbern von Wikingerfrauen gefunden einfachsten Waffeleisen (Zangenwaffeleisen) wurden im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt bis hin zu den heute leicht zu bedienenden und reinigenden elektrischen Waffeleisen in unterschiedlichsten Formen. Ab dem Mittelalter (5.-15. Jahrhundert) war ihre Herstellung eine besondere Schmiedekunst, durch die kunstvoll verzierte Waffeleisen entstanden. Die Innenseiten der 2 Eisenplatten wurden nach den Wünschen der Auftraggeber je nach Anlass (Hochzeit, Weihnachten, etc.) mit einem Waffelmuster oder besonderen, individuellen Motiven, Familienwappen und/oder Sprüchen versehen, die dann in die Waffeln eingebrannt wurden. Die oft schweren Waffeleisen mussten mit Unterstützung eines Dreifußes über dem offenen Feuer gewendet werden. Später folgte dann die Nutzung des Herdfeuers, auch noch bei unserer Urgroßmutter über einem großen, mit Kohle befeuerten Kochofen, der als “Küchenhexe” bezeichnet wurde. Sie ließ uns oft die langen Holzstiele des Eisens über eine der vielen Öffnung halten. Wichtig war ihr immer das Einreiben der Platten mit Speckschwarte oder Butterschmalz und das rechtzeitige Wenden des Eisens, damit die Waffeln nicht verbrannten.
Die in den Schmieden entstandenen einzigartigen Unikate wurden mit zunehmender Industrialisierung immer mehr durch die serienmäßige Anfertigung von Waffeleisen abgelöst. Auch bei unserer Urgroßmutter, mit deren erstem elektrischen Waffeleisen von der Firma… ihrer Tochter uns heute noch liebevoll Waffeln backt.
Die heute elektrisch betriebenen Waffeleisen sind je nach Modell mit einer Antihaftbeschichtung, einem Temperaturregler und einer Backampel ausgestattet, wodurch der Backvorgang, dessen köstliches Ergebnis nach ein paar Minuten bereits zum Genießen auf dem Teller liegt, mühelos von der Hand geht.
Die zwei großen Unterschiede:
- Waffeleisen zur Herstellung runder, flacher Waffeln mit herzförmigen Segmenten
- Waffeleisen zur Herstellung rechteckiger Waffen, die auch die Bezeichnung Brüsseler oder Belgische Waffeln tragen. Diese sind dicker als die Rundwaffeln und mit einem typischen Tiefgravurmuster versehen.
Mittlerweile gibt es auch Waffeleisen zur Herstellung runder Waffeln mit Tiefgravurmuster.
Unsere liebsten Waffeleisen:
Der Waffelteig
Der Waffelteig bildet die Grundlage zum Waffelbacken, egal ob zuhause oder im gewerblichen Bereich. Und viele Fragen tauchen auf: Welche Zutaten werden benötigt? Welche Konsistenz muss er haben? Wie lange muss er vor dem Backen ruhen? Und welcher ist der Beste?
Es gibt mittlerweile unzählige Grundrezepte für Waffelteig und jede Familie hat ihre eigenen. Der bekannteste und auch am meisten verwendete ist sicherlich der Rührteig, gefolgt vom Hefeteig. Aus diesem werden die berühmten Lütticher Waffeln, vermischt mit Hagelzucker, hergestellt. Beim Backen bildet sich dadurch eine feine Karamellschicht, die beim Reinbeißen leise kracht. Einfach himmlisch. Wir haben uns die Herstellung in der für Gebäck berühmten Patisserie in Lüttich angeschaut und die Waffeln verkostet.
Eine weitere beliebte Methode ist die Herstellung von Waffeln mit Sauerteig. Waffeln aus Sauerteig sind eine außergewöhnliche und köstliche Variante dieses beliebten Gebäcks. Sie zeichnen sich durch ihre Geschmackstiefe und Textur aus und haben einige besondere Eigenschaften, die sie von herkömmlichen Waffeln abheben. Dazu gehört die bessere Verdaulichkeit: Die Fermentation macht Nährstoffe besser verfügbar und bearbeitet für uns schwer verdauliche Strukturen.
Meistens oder herkömmlich werden die Waffelteige aus Weizenauszugsmehl süß zubereitet und die Waffeln anschließend mit Puderzucker, Marmelade oder Kompott serviert. Oder der Teig wird wie ein Kuchen mit Nüssen, Schoko- und Apfelstücken, Beeren und Gewürzen verfeinert. In der darmgesunden Küche, gehen wir anders an die Waffelzubereitung heran – aber bei weitem nicht weniger schmackhaft.
Die Waffel in der darmgesunden Küche
Mehle für Waffeln in der darmgesunden Küche
Mehle aus anderen Getreidesorten wie Dinkel, Roggen, Emmer, Kamut und Reis für den Teig zu verwenden ist eine tolle Alternative, ebenso wie Mehl aus Pseudogetreide z.B. Buchweizen. Und dann am besten aufgrund des wesentlich höheren Nähr- und Ballaststoffgehaltes gleich die Vollkorn-Variante von fein bis grob gemahlen.
Zugegeben, an den etwas anderen Geschmack des Vollkorngetreides muss sich der ein oder andere erst gewöhnen. Das Resultat dieser vielfältigen, intensiven Aromen überzeugt oft schnell – bei süßen als auch herzhaften Waffeln. Nicht nur, dass diese Waffeln einen viel höheren Sättigungsgrad besitzen, so dass wir hier wesentlich schneller gesättigt sind und weniger von ihnen essen – gut für die Figur. Sie machen uns glücklich durch Duft und Geschmack und unsere gewollten Darmbewohner, die Mikroben, indem sie sie mit all den Stoffen, die sie zur Energiegewinnung für ihre Tätigkeiten benötigen, verwöhnen. Wir wissen alle, dass sich wohlfühlende Mikroben in einem intakten Mikrobiom u.a. positiv auf unsere Verdauung, unser Immunsystem und unsere Psyche auswirken.
Die Vielfalt der Waffelzubereitung in der darmgesunden Küche
Die Vielfalt der Waffelzubereitung ist erstaunlich und bietet zahlreiche Möglichkeiten, köstliche darmgesunde Gerichte zu kreieren. Von darmgesund abgewandelten belgischen Waffeln über Gemüseaffen bis hin zu herzhaften Vollkornwaffeln, ist für jeden Geschmack etwas Passendes dabei.
Dazu gehören Waffeln:
- aus Samen
- aus Hülsenfrüchten
- aus Gemüse
- die erweitert werden mit Milchkefir, Quark, Buttermilch, Proteinen (z.B. in Form eines Pulvers)
- die mit kleingeschnittenen, gehobelten, gehackten oder gemahlenen Zutaten erweitert werden:
- Gemüse, Gewürzen, Kräuter, Nüsse, Hülsenfrüchte, Obst, Samen, Saaten, dunkler Schokolade
Mehr dazu könnt ihr in unserem Magazin (Blog) nachlesen!