Knollige Quitten.
Quitte trifft auf Sellerie mit Schwarzkümmel und Zimt
– ein wildes Ferment.
INHALT
Sellerie. Quitte.
Das knorrige Wurzelgemüse und eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt haben mehreres gemeinsam – sie besitzen viele wertvolle Inhaltsstoffe, ein unverwechselbares Aussehen sowie einen unverwechselbaren Geschmack. Dieser kombiniert mit den Aromen der verwendeten Gewürze machen dieses Ferment zu einem ganz besonderen Gaumenschmaus und Dufterlebnis. Ein Fermentationsansatz der in der Herbstküche nicht fehlen darf und der ein guter Grund ist sich auf die Suche nach den beliebten Quitten zu machen.
Knollensellerie
Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum), auch Wurzelsellerie genannt, gehört wie der Staudensellerie zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und zur großen Familie der Wurzelgemüse. Er stammt vom aromatischen Wilden Sellerie ab, der ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet war und heute weltweit vorkommt. Diese Wildpflanze war schon in der Antike als Würz- und Heilpflanze geschätzt. Bekannt ist Sellerie seit langer Zeit als Aphrodisiakum. Seine Kulturform gibt es erst seit dem Mittelalter und nur sie hat durch die jahrhundertelange Kultivierung die essbaren Knollen, eine Verdickung der Selleriewurzeln. Diese knorrige Knolle besitzt eine gelb-braune Schale, festes weißes bis cremefarbenes Fruchtfleisch und einen unverwechselbaren würzigen, leicht süßlichen typischen Geschmack durch den hohen Gehalt an ätherischen Öle. Durch sie und weiter Inhaltsstoffe wie Flavonoide (Apigenin), Senfölglykoside, Mineralstoffe (Kalium, Kalzium, Natrium), Vitamine (Vitamin C, E und K, B-Vitamine z.B. Folsäure) Ballaststoffe und Bitterstoffe kann der Knollensellerie anregend auf das gesamte Verdauungssystem und den Stoffwechsel, antioxidativ, entzündungshemmend, entwässernd, harntreibend, gefäßerweiternd und blutdrucksenkend wirken. Außerdem gibt er Blähungen keine Chance.
Quitte
Die Quitte ist (Cydonia oblonga) ist eine der letzten Früchte im Saisonkalender. Ihre gelbe vielsamige Frucht mit dem einzigartigen, betörenden Duft und der wolligen Haut ist wie der Apfel und die Birne ein Kernobstgewächs und angereichert mit gesundheitsfördernden Nährstoffen wie viel Vitamin C, Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Folsäure, vielen Gerbstoffen (Tannine), Schleimstoffen und Ballaststoffen wie den Pektinen. Sie hat unter anderem schleimlösend, entzündungshemmend, antibakteriell und wundheilungsfördernd Eigenschaften, durch die Probleme im Magen-Darm-Trakt, Erkältungskrankheiten und Hautentzündungen positiv beeinflusst werden können. Die erwähnten Pektine sind Ballast- und Schleimstoffe, die gelieren und dadurch große Mengen Wasser binden können. So steigern sie das Darmvolumen, regen die Darmbewegung (Peristaltik) an und regulieren den Stuhlgang. Sie dienen den Darmbakterien als Nahrungsquelle (Präbiotikum), fördern ihr Wachstum und die Vermehrung und können so auch eine positive Wirkung auf das Immunsystem entfalten. Dabei werden sie durch die Mikroben aus dem Ferment fleißig unterstützt.
Schwarzkümmel (Nigella sativa)
Sein Name deutet schon auf sein Aussehen hin: Das lateinische Wort „niger“, „nigellus“ bedeutet „schwärzlich“. Diese alte orientalische Würz- und Heilpflanze, welche auch als Römischer Koriander bezeichnet wird, gehört zu den Hahnenfußgewächsen (Ranunculaceae). Sie ist weder mit unserem Kümmel noch mit dem Kreuzkümmel verwandt, noch haben sie ähnliche Aromen. Die Samen sind klein, kantig, wie der Name schon sagt von schwarzer Farbe und reich an ätherischem Öl, fettem Öl mit ungesättigten Fettsäuren (u.a.Linol- und Linolensäure), Bitterstoffen (Nigellin), Gerbstoffen und Saponinen. Sie alle begründen seine Vielzahl von Anwendungen in der Heilkunde seit mehreren tausend Jahren. Schwarzkümmelsamen besitzen einen eigenwilligen, komplexen Geschmack, der von nussig, leicht scharf mit Aromen von Pfeffer, Thymian, Bohnenkraut, Eukalyptus und gar Kreuzkümmel beschrieben wird.
Wilde Fermente. Milchsäuregärung.
Der Fermentationsprozess verläuft in mehreren Phasen:
Zu Beginn der Fermentation sind vorwiegend aerobe Mikroorganismen, d.h. unterschiedliche Bakterienstämme, Hefen und Schimmelpilze aktiv. Verschiedene Prozesse wie der Abbau von noch vorhandenem Sauerstoff und die Verstoffwechselung von Zucker zu Milchsäure, Alkohol, Essigsäure und CO2 sowie die Entstehung von Aromastoffen laufen ab. Gleichzeitig wird das Wachstum der am Anfang in geringer Menge vorhandenen anaeroben Milchsäurebakterien durch die Temperatur, den Salzgehalt und die entstehenden anaeroben Bedingungen gefördert. Es entwickelt sich zudem Kohlensäure, was nach 1-2 Tagen am Blubbern im Glas sichtbar wird: Viele Bläschen steigen zwischen dem Gemüse auf und sind an der Oberfläche unterwegs. Zudem steht das CO2 auch als schützende Gasschicht im Glas über der Oberfläche des Fermentes. Damit hat die Konservierung begonnen. Mit steigendem Säuregehalt (abnehmendem pH-Wert) wird die CO2-Entwicklung und das Wachstum der säureempfindlichen Mikroorganismen eingestellt (nach etwa einer Woche bei 18-22° C Raumtemperatur) und andere säuretolerante Milchsäurebakterien übernehmen die Gärung bis zu ihrem Ende.
Grundlegendes Equipment für die Milchsäuregärung:
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Rezept.
Knollige Quitten
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HERSTELLUNG
TIPPS
Wir wünschen euch viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen!
Eure tobenden Mikroben G & R!
Unsere Empfehlungen.
Für das Gelingen der Fermentation und ein tolles Geschmackserlebnis haben wir hier ein paar Empfehlungen für euch.
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Danke für dieses schöne Rezept! Ich bin schon sehr lange stille mit-Leserin und – Fermentiererin 😁 Ich muass einfach mal ein fettes DANKE für euch aussprechen, für die zahlreichen mega coolen Anregungen, Rezepte und Ideen fürs Fermwntieren!
Ihr seid toll und leistet einen wertvollen Beitrag in Sachen gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit, Hut ab! Ich werde gleich loslegen und meine Quitten mit Sellerie verarbeiten, bin gespannt wie es schmeckt 🥰 sicherlich fantastisch und sehr würzig.. Hmmmm… Ich werde berichten. Liebe Grüße Evi, FermenTierChen
Liebe Evi,
vielen lieben Dank!. Das was ein richtiger Gänsehaut-Moment und pure Motivation!
Uns freut es von Herzen, wenn wir unsere Leidenschaft und Wissen weitergeben können, damit bewegen und viele Küchen zu kleinen Bubberlaboren werden!
Wir wünschen dir ganz viel Spaß mit den Quitten und sind gespannt, wie dir das Ferment schmecken wird!
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Gerlinde und Ricarda