Gewürze und Kräuter mit einer Prise Heilkraft für den Darm.
INHALT
Gewürze und kräuter in Fermenten und Speisen.
Dank Gewürzen und Kräutern können wir unsere Fermente mit unzähligen verschiedenen Aromatiken versehen. Viele ihrer Inhaltsstoffe und die unterschiedlichen Bakterienkulturen, die sie mit sich tragen, vermischen sich mit denen des Gemüses und lassen so jede Fermentation einzigartig werden. Sie können die Fermente vor unerwünschten Keimen und Schimmelbildung schützen und uns helfen, unsere Darmgesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen.
Das betrifft auch jede mit ihnen zubereitete Speise. Und ob wir sie einfach nur so nutzen oder gezielt einsetzen, sie sind uns eine wunderbare Hilfe. Verdauungssäfte werden verstärkt produziert und so unsere Nahrung intensiver verarbeitet. Sie wird für uns zugänglicher und bekömmlicher. Verdauungsprobleme wie Blähungen, Völlegefühl und Krämpfe bis hin zu Verstopfungen lassen sie kaum eine Chance.
Etwas Geschichte
Die Heimat vieler Gewürze liegt in Süd- und Südostasien, von wo aus sie bereits 2500 Jahre v. Chr. in den östlichen Mittelmeerraum kamen. Sie waren lange Zeit ein kostbares, stark umkämpftes Gut, wertvoller als Gold. Durch sie wurden mit Hilfe der Seefahrt neue Länder entdeckt und kolonisiert und manches Gewürzhandelshaus unvorstellbar reich.
Ab dem 18. Jahrhundert begann der weltweite kommerzielle Anbau in großen Mengen und sie wurden immer mehr zu einer bezahlbaren Ware.
Ihre Wirkungen
Gewürze wie Gewürznelken, Ingwer, Koriander, Kurkuma, Muskat, Pfeffer und Kräuter wie Basilikum, Lavendel, Meerrettich, Oregano, Rosmarin, Salbei, Schafgarbe, Thymian und die Zwiebel, um nur einige zu nennen, haben eine lange Tradition als Heilpflanze. Durch die moderne wissenschaftliche Forschung werden immer mehr ihrer gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe (z.B. ätherische Öle, Bitterstoffe, Scharfstoffe) erforscht und deren Wirkungen belegt.
So sind Gewürze und Kräuter nicht nur kulinarisch, sondern auch gesundheitlich für uns von großer Bedeutung – eine reichhaltige Apotheke aus der Natur.
Sie können entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und entkrampfend wirken. Mit einigen kann der Blutzucker- sowie der Cholesterinspiegel beeinflusst werden. Andere als Quellen natürlicher Antioxidantien schützen unsere Zellen. Ihre antimikrobiellen Eigenschaften helfen unserem Magen-Darm-Trakt bei der Abwehr von unerwünschten Mikroben wie Bakterien, Viren und Pilzen.
Und was hat das mit unserer Verdauung zu tun?
Bekanntlich beginnt die Verdauung schon mit dem Einatmen mancher Gewürze und Kräuter, spätestens aber im Mund. Fügen wir Gewürze und/oder Kräuter unseren Speisen hinzu, regen schon Geruch und Geschmack unsere Speichelproduktion an und aktivieren unsere Verdauungsorgane. Es werden vermehrt Verdauungssäfte und Enzyme ausgeschüttet und Stoffwechsel und Fettverbrennung aktiviert. So helfen sie unserem Körper die aufgenommene Nahrung besser und schneller zu verarbeiten und zu verwerten – ihre Bioverfügbarkeit wird erhöht. Auch die Muskelbewegung (Peristaltik) im Magen-Darm-Trakt wird angeregt. Dadurch wird der Speisebrei schneller weitertransportiert und so die Verweildauer der Nahrung und auch die von Schadstoffen in unserem Darm verkürzt. Völlegefühl, Blähungen und Verstopfungen bis hin zu Krämpfen haben so keine Chance. Oder sie werden gelindert, durch die beruhigende, krampflösende und blähungstreibende Wirkung mancher wie Anis, Kümmel, Pfefferminze.
Jede Wirkung der genutzten Gewürze und Kräuter kann sich positiv auf unseren Darm und somit auf unser allgemeines wohlbefinden auswirken. Auch wirken sie als Präbiotika (Zimt, Kardamom, Chili) und unterstützen so die erwünschten nützlichen Darmbakterien und die Vielfalt unseres Mikrobioms.
So wirkt jedes verwendete Gewürz oder Kraut durch seine Inhaltsstoffe auf seine Art und Weise auf unseren Darm und fördert unser allgemeines Wohlbefinden – bei vernünftiger Anwendung ohne Nebenwirkungen.
Zur Verwendung und Aufbewahrung.
Gewürze, Kräuter und die liebe Hitze
Ein wichtiger Punkt, denn es ist ganz entscheidend, zu welchem Zeitpunkt sie dazugegeben werden. Manche mögen Hitze gar nicht und verlieren ihr Aroma oder werden gar bitter (Paprika, Pfeffer). Andere entfalten ihren vollen Geschmack erst mit ihr (Kümmel, Koriander). Am besten schaut man sich die jeweiligen Empfehlungen an.
Kauf und Aufbewahrung
Grundsätzlich sind ein intensiver, aromatischer Duft sowie eine intensive Farbe Frischekennzeichen für Gewürze und Kräuter. Der Kauf ganzer Gewürze ist Gewürzpulvern vorzuziehen, denn die meisten Gewürze können ihre Aromen und die Würz- und Heilkraft nur dann voll entfalten, wenn sie unmittelbar vor der Verwendung gemahlen oder zerkleinert werden. Pulverisierte Gewürze verlieren viel schneller ihre Aromen, den Geschmack und ihre Wirkungen. Gewürze und getrocknete Kräuter sollten nach dem Kauf aus Papier- oder Plastikverpackungen heraus in lichtundurchlässige und luftdichte Gefäße gefüllt und einem kühlen, trockenen Ort aufbewahrt werden. So bewahren sie ihre Aromen und sind lange haltbar.
Unsere Liebsten Gewürze für den Darm.
Unsere Bücher.
Zum Weiterlesen.
Quellen
Dr. Aggarwal Bharat B., Yost, Debora (2014): Heilende Gewürze. Narayana Verlag. Kandern.
Paracelsus Magazin Ausgabe 4/2015